Freude und Trauer zum Jahreswechsel
Der Umzug von Feli in ihr Zuhause am Neujahrstag macht mich sehr glücklich. Umso trauriger macht mich der Tod eines meiner Schützlinge am letzten Tag des alten Jahres.
Kalli kam als Palliativpatient zu mir. Die Ruhe und sorgfältige Betreuung führten zu einer leichten Besserung, aber heilen konnten wir nicht mehr.
Und so beende ich das Jahr mit einem Nachruf, der gleichzeitig ein Rückblick auf ein schwieriges Katzenjahr ist …
Unser Moppelchen ist tot
Kalli im Sommer
Kalli war ein Fundtier und gehörte zu den vielen Katzen des vergangenen Jahres, die älter oder alt und in einem schlechten gesundheitlichen Zustand in das Tierheim kamen.
Der Kater war so dick gefüttert, dass seine Hinterbeine die Last des Körpers nicht mehr tragen konnten; er lief auf den Unterschenkeln. Rücken und Gelenke waren hochgradig arthrotisch verändert und entsprechend schmerzhaft.
Der eigentlich wunderschöne Kater war rührend, aber eben auch traurig anzusehen in seiner Behäbigkeit. Kalli mochte das Katzenhaus mit seinem Garten; ganz langsam nahm er ein wenig ab.
Aber die Fettleibigkeit hatte schwere organische Schäden verursacht. Plötzlich brach der Leberstoffwechsel zusammen.
Einige Tage kämpften wir mit und für den Kater; gestern mussten wir aufgeben.
Kalli ging aus der sorgenden Behaglichkeit einer Pflegestelle. Unser Moppelchen, das am Ende gar nicht mehr moppelig war, schlief ein als sei eine zentnerschwere Last von ihm genommen.
Mit ihm steht am allerletzten Tag eines schlimmen Katzenjahres ein weiteres totes Tier. War es früher die unmässige Zahl von jungen Katzen im Frühsommer und Spätherbst, so sind es jetzt die alten, verwahrlosten, krankenTiere, die uns ganzjährig bis an die Grenzen fordern. Im Stich gelassenen nach vielen Jahren in einem Zuhause verkraften sie den Aufenthalt in einem Tierheim nur schwer, haben aber tragischerweise kaum eine Chance dieses noch einmal zu verlassen.
Wir wünschen uns sehr, dass das Neue Jahr ein wenig glücklicher verlaufe; daran zu glauben vermögen wir nicht.
