Ein Leben voller Liebe für Tinchen

23. Feb. 2015

artikel-tinchenEigentlich heißt der Kater „Rasputin“, aber der kleine, zarte Persermix hat so gar nichts von dem großen, starken russischen Heiler und Prediger. Herumgereicht von einem Besitzer zum nächsten, war Tinchen wohl niemals wirklich willkommen. Sein miserabler Grundzustand ist die Folge schlechter Ernährung und mangelnder Fürsorge.

Dazu kommen gravierende körperliche Schäden, die keinen anderen Schluss zulassen als den, dass der Kater misshandelt wurde. Das linke Auge ist zerstört infolge gezielter Gewalteinwirkung, das gesamte Becken ist verschoben und die gebrochenen Rippen sind schlecht zusammengewachsen. Die Schmerzen müssen furchtbar gewesen sein.

Umso erstaunlicher, ja geradezu beschämend ist es, dass der ungefähr 16-jährige Kater trotzdem die Nähe des Menschen sucht. Ich muss nur in die Hocke gehen, und Tinchen versucht auf meinen Schoß zu krabbeln. Er kriecht fast in mich hinein und beginnt zu schnurren, wenn ich seinen Kopf kraule. Richtig genießen kann er das allerdings noch nicht. Zu empfindlich ist der zerstörte Körper und zu groß ist des Katers Misstrauen. Tinchen ist immer auf der Hut und man merkt ihm an, dass er wohl durchaus auch versucht hatte, sich zu wehren.

Der kleine Kerl ist keine Katze für Anfänger. Er benötigt Menschen mit Erfahrung, die erkennen, wenn es ihm schlechter geht und die vor allem in der Lage sind, ihm seine Medikamente gegebenenfalls einzugeben. Wenn er frisst, nimmt er sie mit dem Futter, aber die Medikation muss auch gesichert sein, wenn der Kater einmal keinen Appetit hat.

Tinchen benötigt ein sensibles, in jeder Beziehung ruhiges Zuhause. Seine Menschen sollten viel Zeit für ihn haben und ihm mit Geduld zeigen, dass er vertrauen kann. Kinder und weitere Tiere sollten nicht im Haushalt leben. Wie alle Katzen spürte auch Tinchen sicher gerne einmal Erde und Gras unter den Pfoten. Ich kann mir aber trotzdem vorstellen, dass ihm ein schöner, katzensicher eingenetzter Balkon ausreicht.

Ich wünsche mir sehr, dass der kleine Senior einmal erleben darf, wie es ist, wenn er geliebt und umsorgt wird. Er, dem das Leben bisher so übel mitspielte, wird sich zu einem entzückenden und äußerst dankbaren Kater entwickeln. Irgendwo muss es einfach den oder die Menschen geben, die ihm das ermöglichen.

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