Einfach bezaubernd: Opi Emil

1. Jul. 2017

Plötzlich war er da: alt, abgewrackt, abgemagert tauchte der Kater im Garten einer Tierfreundin auf. Sie fütterte, brachte ihn dann aber doch in’s Tierheim, weil die eigenen Katzen mit dem Fremdling nicht zurecht kamen. Unkastriert, mit zerfledderten Ohren, benahm sich Emil zunächst auch wie ein Wildling. Das änderte sich zum Glück ganz schnell, als er die kleine Quarantänebox verlassen durfte. Er genießt jede Streicheleinheit und zeigt sich als menschenbezogener, äußerst dankbarer Kater.

Es grenzt an ein Wunder, dass er sich in all‘ den Jahren weder eine FIV- noch eine FeLV– Infektion eingefangen hat. Doch das Skelettsystem spiegelt die schweren Jahre als Straßenkater überdeutlich wieder. Ich habe noch niemals auf einem Röntgenbild so grauenvolle Arthrosen an den Gelenken und so fortgeschrittene Schädigungen der Wirbelsäule gesehen. Das Gangbild des Opis ist zum Weinen und die knarzenden Gelenke verursachten mir anfangs regelrecht eigene Schmerzen. Wäre Emil ein Mensch, säße er wohl im Rollstuhl. Aber er ist ein Kater und zeigt eine Zufriedenheit und Freude an seinem Dasein, die absolut berührend sind. Vielfältig naturheilkundlich abgedeckt, schlufft Opi Emil durch die ganze Wohnung und den Garten. Er benutzt sogar die Katzenklappen und macht auch vor Treppen nicht halt.

Wenn er nicht mehr kann, legt er sich dort, wo er gerade ist, ab, um eine Runde zu schlafen. Nichts kann ihn dann stören – er ist nämlich fast taub. Ein zu hoher Blutdruck hatte sicher einmal zu einem leichten Gehirnschlag oder Schlaganfall geführt. Die deutlichen Anzeichen einer gewissen Demenz rühren wohl auch daher.

Der kauzige Opi ist für die anderen Katzen schwierig zu ertragen. Im Grunde hochsozial, ist er zu stark behindert, als dass er als „normales“ Mitglied in die Gruppe aufzunehmen wäre. Seine Lautstärke, wenn er sich artikuliert, ist erschreckend für uns alle.

Aber die sommerlichen Temperaturen erweitern mein Asyl um viele schöne Liegeplätze auf der Terrasse und im Garten. Die Tiere können sich aus dem Wege gehen; jeder findet den für ihn passenden Ort und kann selbst entscheiden, mit wem er Umgang pflegen will und mit wem nicht.

Opi Emils Zeit ist gewiss sehr begrenzt. Hier kann er sie bei bestmöglicher Linderung seiner Beschwerden und gesicherter Versorgung so verbringen, wie es ihm möglich ist und wie er es möchte.

Jeden Tag zu erleben, wie der Kater das genießt ist mit Wörtern nicht zu beschreiben.

Ein alter Haudegen beschreitet den letzten Abschnitt seines Lebensweges und ich darf ihn unterstützen und begleiten.

Möglich ist das vor allem, weil Sabine und Armin wieder einmal sämtliche Tierarztkosten tragen.

Danke! Von Opi Emil und von mir.

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