Miss Pizzi – schon vier Jahre, meine Große …

2. Okt. 2017

Am 1. Oktober 2013 fuhr ich auf einen Bauernhof, um mir eine Katze anzuschauen. Die Damen, die sich dort um die Samtpfoten kümmerten (weil der Bauer es nicht tat), fürchteten, dass sie keinen weiteren Winter im Freien überleben würde. Vom ersten Augenblick an war ich gefangen von Pizzis starker Persönlichkeit.

Zum Krüppel geworden, weil Jahre zuvor ihre Unfallverletzungen nicht versorgt wurden, schnupfend, mit blutig tränenden Augen und vom Durchfall dreckigem Hinterteil humpelte die Katze voller Freude auf ihre Bezugsperson zu, dankbar für das Futter und die liebevolle Ansprache.
Ohnmächtige Wut, Traurigkeit, Liebe und der sofortige Wunsch, dieser geschundenen Kreatur zu helfen, purzelten in mir durcheinander. Es wurde November, bis Pizzi, die von mir den respektvollen Zusatz „Miss“ bekam, bei mir einziehen konnte. Eine Intensivpatientin über viele Wochen.

Meine Befürchtungen, die Katzendame würde den Bauernhof und die Freiheit vermissen, waren völlig unbegründet. Vom ersten Tag an genoss sie die sauberen Decken, die Wärme und die Geborgenheit.

Erst im Frühjahr des neuen Jahres, holte ich sie hoch in die Gruppe. Als hätte sie nie woanders als in einem Haushalt gelebt, suchte und fand Miss Pizzi ihre Lieblingsplätze. Der Garten interessierte sie noch eine ganze Zeit gar nicht; mit den anderen Katzen tat sie sich schwer. Die Beziehung zu mir war und ist bis heute eine vertraute, getragen von tiefer Zuneigung. Und inzwischen ist „meine wunderbare Matrone“ auch schon lange richtig angekommen.

Ihre Position innerhalb der Gruppe ist unstrittig: sie wird respektiert und bleibt selbst immer ein wenig auf Distanz, weshalb es umso rührender ist, wenn Miss Pizzi dann doch einmal mit dem einen oder anderen engeren Kontakt pflegt.
Den Garten nutzt sie mittlerweile gerne und verbringt viele Stunden auf der Gartenbank auf der Terrasse. Seit Kurzem liegt sie über Tage auf dem Bett und nachts zusammengerollt in meinem Arm.

15 Jahre alt ist die so vielfach gezeichnete Katzenseniorin inzwischen und es ist nicht einfach, sie stabil zu halten. Aber trotz all‘ ihrer Defizite und sicher vieler Tage, an denen die zerstörte Haut und die kaputten Knochen trotz aller Unterstützung schmerzen, vermittelt Miss Pizzi eine Lebensfreude, die beispielgebend auch für mich ist. Ein Gefühl von Wärme und Glück durchflutet mich, wenn ich sie so wohl sehe und erst recht, wenn sie sich an mich drückt.

Wie schön, meine Große, dass Du bei uns bist!

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