Emel: ein großer Schritt …
Die Monate vergingen ohne dass sich für die Kätzin eine Änderung zum Guten überhaupt nur andeutete. Tagein, tagaus saß Emel in ihrem Gefängnis und maunzte sehnsüchtig, wenn sie die anderen Katzen im Garten herumlaufen sah. Niemand interessierte sich für sie, und leider fand ich auch keinen passenden Artgenossen, der ebenfalls Träger des Leukämievirus hätte sein müssen.
Die Wendung kam wie immer unverhofft und durch Zufall. Frau Malsch, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Katzenzuflucht e.V., suchte für ihren FeLV– positiven Kater Rocky eine Gefährtin. Der zügigen telefonischen Kontaktaufnahme folgte ihr Besuch bei mir um Emel kennenzulernen.
Schon vorher war klar, dass wir es anders herum machen würden: Emel zöge zu Rocky. Frau Malsch hat nicht nur räumlich die besseren Möglichkeiten, sie arbeitet auch zu Hause.
Emel befindet sich nun in der Obhut einer Dame, die ein riesengroßes Herz für scheue Katzen und ebenso viel Erfahrung mit diesen hat. Neben dem nur noch bei Fremden vorsichtigen Jungspund Rocky hat Emel noch die mit ihr gleichaltrige, verschmuste Talia zur Gefährtin. Von Beiden kann sie jede Menge lernen und vor allem ist sie endlich nicht mehr alleine. Unter der liebevollen Beobachtung und Anleitung von Frau Malsch wird sich zeigen, wer mit wem harmoniert und natürlich suchen wir dann weiter nach dem endgültigen Traumzuhause für die Tiere. Aber auch das wird sich finden.
Nach einer langen Zeit des Wartens und zunehmender Resignation habe ich nun wieder Hoffnung für meine wunderschöne, tapfere Katzendame, die einen so schwierigen Start in ihr Leben hatte.