Cri Cri … zurück auf die Sonnenseite des Lebens

7. Mrz. 2014

cricriCri Cri’s Schicksal ist weder besonders grausam noch traurig oder tragisch. Sie teilt es vielmehr mit tausenden anderer Katzen und Tiere; ein Beispiel eines verpfuschten Lebens unter vielen …. Als Welpe wurde sie in ein Zuhause vermittelt, an das sie nie eine Bindung fand – es muss nicht schön gewesen sein.

Erst wenige Jahre alt kam sie dann zu bereits betagten Menschen, die sehr zurückgezogen lebten. Als der Mann jetzt 90-jährig verstarb war es ein Zufall, der eine Tierschützerin auf die Katze aufmerksam machte; sie wäre in dem nun unbewohnten Haus elendig verdurstet und verhungert.

Cri Cri lebte wohl einmal mit anderen Tieren und durfte auch in den Garten. Wann sich das Alles änderte weiß nur sie selbst. Gefunden wurde sie in einem völlig verwahrlosten Zimmer, in dem sie nicht einmal ein Katzenklo hatte.

Die Katze ist gezeichnet an Körper und Seele von ihrem bisherigen Leben, in dem sie wohl immer „nur so mitlief“. Obgleich sie gerade einmal 11 Jahre alt ist, wirkt sie wie eine uralte Katze: der Rücken ist rund, die Hinterbeine nach innen gestellt; mit kleinen Schritten und gesenktem Kopf tippelt sie umher; das ganze Tier wirkt verkrampft und zusammengezogen. Der Darm gluckert, die Augen stehen randvoll mit Tränenflüssigkeit und Cri Cri bekommt regelrechte Niesattacken. Untergewicht, ein ruppiges Fell und ein Modergeruch, wie ich ihn nie zuvor an einer Katze wahrnahm, runden das erbärmliche Bild ab.

Diagnostisch zeigen sich u.a. eine chronische Pankreatitis (die Bauchspeicheldrüse ist das Empfangsorgan für Stress) und erhöhte Nierenwerte (die den Nieren zugeordnete Emotion ist die Angst).

Psychisch sah ich eine verschreckte, zutiefst misstrauische Katze, die absolut nichts mehr von ihrem Leben erwartete.

Die Wochen im Tierheim müssen für Cri Cri schon fast wie im Paradies gewesen sein: saubere Tücher und ein liebevoller Umgang. Bei mir kommen nun noch Ruhe, beständige Abläufe und – seit sie sich nach oben traut – ein richtiges Heim hinzu. Die Miez genießt inzwischen Streicheleinheiten und lässt sich gerne kämmen. Ganz vorsichtig reibt sie ihren Kopf an meiner Hand und zum Weitermachen fordert sie sanft mit der Vorderpfote auf. Die anderen Katzen werden schon einmal angeknurrt. Ich vermute, dass Cri Cri durchaus Selbstbewusstsein entwickelt, wenn es ihr besser geht.

Medizinisch ist die Katze stabil eingestellt. Ich hoffe sehr, dass ich ihr auch noch einmal Freude an ihrem Leben geben kann. In dem Moment, in dem ich Cri Cri entspannt ausgestreckt in der Sonne liegen sähe, wäre mir das gelungen. Ich wünsche es mir sehr – dafür arbeite ich.

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