Tabby – kein gutes Katzenleben

20. Sep. 2016

tabby_11-09-2016_1Die Geschichte des Katers ist ein weiteres Beispiel für den traurigen Verlauf eines Tierlebens, wenn dieser von menschlicher Geldgier, Äußerlichkeiten und Ignoranz bestimmt ist. Der silberfarbene (silver-tabby) Britisch-Kurzhaarkater im „Bonsaiformat“ stammt ganz sicher aus unseriöser Vermehrung. Angeblich ist noch ein Britisch-Langhaar eingekreuzt und prompt leidet Tabby an einer rassetypischen Erkrankung: er hat eine hochgradige PKD (Erläuterung am Ende des Textes) und zudem Verkalkungen in den Nierenrinden. Vor 2 Jahren wurde er zum ersten Mal im Tierheim abgegeben: gekauft über ebay kam Tabby mit dem Erstkater nicht zurecht (oder dieser nicht mit ihm? – Dieselbe Frau gab wenig später 2 Perserkater ab, die sie ebenfalls über das online-Portal gekauft hatte, und die sich auch nicht mit ihrem Kater verstanden.)

Tabby wurde zweimal vermittelt und kam zweimal wegen angeblicher Unsauberkeit zurück. Er hatte also bisher minimal 4 „Besitzer“ und landete 3mal im Tierheim. Meine Pflegestelle ist die 8.Station (von der wir wissen!) für einen 6 jährigen Kater. Entsprechend gab er sich: schwer krank, schmerzhaft und ohne jede Hoffnung. Seine riesigen Kulleraugen schauten in’s Leere.

tabby_11-09-2016_3Wie so oft war der Kater nicht verhaltensauffällig sondern krank. Die Nieren schmerzten; das Urinieren war unangenehm (in den ersten Tagen bei mir jammerte und fauchte er, wenn er auf’s Klo musste); irgendwann konnte Tabby nicht mehr einhalten, schaffte aber den Weg zum Katzenklo dann nicht mehr. Das ist keine Unsauberkeit! Niemand bemerkte seine Schmerzen, dass er viel trank und die Urinpfützen zahlreich aber viel zu klein waren. Nicht Einer kam auf die Idee, den Kater einem Tierarzt vorzustellen.

Tabby litt weiter, fraß kaum noch, bis die Nieren ihren Dienst versagten. Ein hervorragendes Tierärzteteam rettete ihm buchstäblich in letzter Minute das Leben und startete eine zielführende Diagnostik und Therapie.

Die Nieren sehen schlimm aus; der Kater hat die Erkrankung sicher von Geburt an. Aber die naturheilkundlichen Mittel vermögen das noch vorhandene, gesunde Nierengewebe so effektiv zu unterstützen, dass sich die Nierenwerte wieder stabil in der Norm befinden.

tabby_11-09-2016_2Tabby hat wunderbar zugenommen und mit neuem körperlichen Wohlbefinden erwachen auch seine Lebensgeister. Ganz vorsichtig nimmt er Kontakt auf, drückt sein Köpfchen in meine Hand; manchmal schnurrt er leise. Richtig genießen kann er Zuwendung (noch) nicht; ihm fehlt das Vertrauen. Eine Prognose ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu stellen. Wir müssen eine weitere Ultraschalluntersuchung in 3 – 4 Monaten abwarten um zu sehen, ob und wie stark die Zysten wachsen.

Ganz sicher wäre ein ruhiger Platz als Einzelkater ein Traum für den kleinen Kerl, der ausschaut wie ein Minipandabär. Aber den gälte es extremst sorgfältig auszuwählen. Tabby darf nie wieder Schmerzen leiden und niemals wieder sein Zuhause verlieren.

 

PKD der Katze

Die PKD (von engl. Polycystic Kidney Disease, „Polyzystische Nierenerkrankung“) wird durch ein dominant vererbliches, krankhaftes Gen verursacht. Betroffen sind vor allem Perserkatzen und Rassen, in die Perser eingekreuzt wurden (Britisch Kurz- und Langhaar, Exotic Shorthair).

! Die Zucht mit Katzen, die über dieses Gen verfügen, ist nach dem Tierschutzgesetz verboten. Sie wird als Qualzucht angesehen und strafrechtlich verfolgt !

Die Erkrankung zeigt sich in mit Urin gefüllten Bläschen (Zysten), die in verschiedenen Teilen der Nieren auftreten. Solange sie klein sind, verursachen sie keine Probleme; mit dem Fortschreiten der Erkrankung verdrängen sie aber zunehmend das funktionale Nierengewebe und führen zu stark vergrößerten, sogenannten „Zystennieren“. Gelegentlich findet man dann auch Zysten in der Leber und der Bauchspeicheldrüse. In diesem Endstadium zeigen die betroffenen Tiere die typischen Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz: verminderten Appetit, große Flüssigkeitsaufnahme und entsprechend häufigen Urinabsatz. Als Verkomplizierung kann es zu einer Nieren- und Nierenbeckenentzündung kommen, die hochschmerzhaft ist. Eine Entzündung wird antibiotisch behandelt, wobei die Wahl des richtigen Antibiotikums extrem wichtig ist.

Das Management betroffener Katzen entspricht dem eines niereninsuffizienten Tieres. Aus naturheilkundlicher Sicht kommt der Unterstützung des noch vorhandenen, gesunden Nierengewebes entscheidende Bedeutung zu. Eine Prognose hinsichtlich der verbleibenden Lebenszeit der Tiere ist in der Regel nicht möglich, weil es kein Schema für das Fortschreiten der Erkrankung gibt.

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