Bilbo: vom Notfellchen zum Glücksprinzen
Der zarte, rote Kater war ursprünglich ein Fundtier. Als er Anfang 2016 in’s Tierheim Bonn kam, war er abgemagert und sein Fell wies großflächig kahle Stellen auf. Eine Herzerkrankung und der erhöhte Blutdruck wurden medikamentös eingestellt; mit einem angepassten Fütterungsmanagement erholte sich Bilbo gut. Im Herbst wurde er vermittelt und alles schien in Ordnung. Umso größer war der Schock als der Kater Anfang diesen Jahres wegen Überforderung zurück kam: an vielen Stellen kahlgeleckt, übersät mit Krusten, war er ein Schatten seiner selbst. Dieses Mal gelang die Besserung nicht. Zu sehr litt das sensible, bedürftige Tier unter dem erneuten Verlust des Zuhauses und der Geräuschkulisse im Tierheim.
Auf meiner Pflegestelle kam er zur Ruhe; ich vertiefte die Behandlung und Pflege. Das Lecken und die Kratzattacken wurden weniger und ganz langsam zeigte sich der erste Flaum nachwachsenden Fells. Aber ich merkte auch, dass ich bald an den Grenzen meiner Möglichkeiten angelangt war. Bilbo fühlte sich gestört durch die Katzen, die neben ihm lebten und ihm fehlten Ansprache und Schmuseeinheiten.
Es war einer dieser Zufälle, die uns im Leben immer wieder Staunen machen, der zu der Bekanntschaft mit einer außergewöhnlichen Dame führte. In Ihrem Anschreiben, mit dem Sie und ihre 5 Kinder sich um die Adoption des Katers bewarben, heißt es: „… Bilbo hätte hier ebenerdigen Ausgang in einen Garten, der nicht an einer Straße liegt und im Haus sechs Menschen, die neugierig besorgt viele Kuscheleinheiten für ihn reservieren. Vielleicht hat er ja Interesse?“
Natürlich hatte er! Am 1.Mai zog Bilbo um und die ersten Bilder machen jedes weitere Wort überflüssig.
„Mein“ Füchschen ist noch lange nicht ausdiagnostiziert, aber es ist jetzt in den allerbesten Händen. Bilbo wird als Prinz auf Händen getragen und irgendwann wird er sich mit komplettem Fellkleid in alter Schönheit präsentieren.