Abschied: Das Füchschen ist tot
Wir können es alle noch immer nicht fassen: Bilbo lebt nicht mehr. Plötzlich, ohne Vorzeichen, riss ihn eine Aortenthrombose aus seinem Leben – dem wahrscheinlich ersten, das diese Bezeichnung verdiente.
Über ein Jahr, eine gescheiterte Vermittlung eingeschlossen, hatte der ehemalige Fundkater im Tierheim gelitten. Er war noch immer ein Häufchen Elend, als er am 1.Mai zu einer ganz bemerkenswerten Familie zog.
Schnell zeigte sich, dass Bilbo auch psychisch sehr angeschlagen war. Man begegnete ihm mit Respekt, unerschütterlicher Geduld, Verständnis, uneingeschränkter Liebe und wunderbarem Humor.
Derart gestärkt, blühte Bilbo auf: er gewann an Selbstvertrauen, die Kratz- und Beissattacken wurden weniger, der Irrsinn verschwand aus seinem Blick. Das Fell wuchs, die Proportionen wurden die eines gesunden Katers, er nahm schön an Gewicht zu.
Bilbo liebte den Freigang, die Sonne. Er prügelte sich mit dem Nachbarskater und lernte, Mäuse zu fangen. Er redete viel mit seinen Menschen und verstand, was diese ihm erzählten.
Die Kontrolluntersuchung war absolut erfreulich; nichts ließ ein so frühes Ende ahnen. Für Bilbo waren die vergangenen 6 Monate SEIN Leben. Sie haben ihn ganz sicher alle schlimmen Erfahrungen aus den Zeiten zuvor vergessen lassen.
Für seine Menschen ist dieser kurze Zeitraum ein Albtraum. Die Lücke, die der kleine Kerl hinterlässt, ist riesig. Ich bin unendlich dankbar, dass Bilbo diese Zeit hatte, aber auch verzweifelt traurig, dass sie schon zuende ist.
Andrea, Lili, Alina, Sophia, Nico und David, ich danke Euch von ganzem Herzen!