Pina und Piwi – nach einem Jahr

10. Dez. 2017

Vor einem Jahr ist Piwi nach Trier gezogen. Er kam gemeinsam mit Pina zu mir in die Pflegestelle. Pina ist bei mir geblieben – und ‘schrieb‘ Piwi nun anlässlich seines Jahrestages einen Brief … und Piwi hat ‘geantwortet’.

Pina

Ein Brief von Pina an Piwi

Lieber Piwi,
viele Jahre haben wir gemeinsam verbracht – eine Zweckgemeinschaft, wie unsere Pflegefrau ganz schnell feststellte. Vor einem Jahr trennten sich unsere Wege für immer: Du zogst – obschon auch nicht ganz gesund – nach Trier, ich blieb auf der Pflegestelle. Niemand wollte einer 12 – jährigen, tumorkranken Katze ein Zuhause geben.
Aber es ist ganz in Ordnung so. Zwar könnte ich gut auf die eine oder andere Katze hier verzichten, aber es gibt viel Platz und einen schönen Garten. Ich war zweimal schwer krank mit einem Katzenschnupfen und einer Vergiftung. Das hat mein Mensch zusammen mit unserem Tierarzt wieder hingekriegt, und sie hat mich auch noch einmal operieren lassen. Die naturheilkundliche Unterstützung tut ihr Übriges. Es geht mir wirklich gut.
Ich habe sogar eine liebe Patin, die mir tolle Futterpakete schickt. Aber da bin ich auch bei dem Punkt, der wirklich absolut unmöglich ist: ich bekomme nicht genug zu essen! Ulrike sagt immer „Moppelchen“ zu mir…dabei wiege ich doch nur noch gute 6 kg (Anm.: Pina wog etwas mehr als 9kg, als sie zu mir kam). Ich muss allerdings zugeben, dass das auch Vorteile hat: ich kann mich selbst putzen, bin super beweglich, komme überall hinauf, und manchmal bin ich so schnell, dass ich schon einen fremden Napf geleert habe, bevor Ulrike es merkt.
Wenn Dein Mensch eine mail schickt, lacht meiner immer und sagt, Du seiest ein rechter „troubleshooter“ und sie sei froh, dass Du gerade bei Sabine und Elias wohnst.
Auch wenn Deine Familie das wahrscheinlich nicht so sieht, klingt es spannend. Ich freute mich sehr über einen Bericht von Dir.
Herzliche Grüße,
Deine Pina

Piwi


und Piwis Antwort

Liebe Pina,
schön von dir zu hören, vor allem schön, dass es dir wieder besser geht. Ja, ja, wir werden alle nicht jünger und meine Bänder haben mir dieses Jahr große Probleme bereitet. Unsere Nachbarn hatten ohne Vorwarnung ein Feuerwerk veranstaltet, und ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich erschrocken habe. Ich war „Mr. Kimble auf der Flucht“. Aber als mein Frauchen immer weiter nach mir pfiff, bin ich dann doch nach Hause gehumpelt, allerdings auf 3 Beinen. Manche Menschen denken einfach nicht nach. Nach Arzt, guter Pflege und Co. geht es mir aber wieder super.
Ich habe mich hier in Trier total gut eingelebt. Am Anfang ging ich meinem Frauchen und ihrem Sohn Elias richtig auf die Nerven. Ich habe mich lauthals beschwert, weil sie mich die ersten 3 Wochen nicht rauslassen wollten. Da habe ich hier endlich zum ersten Mal in meinem Leben einen eigenen großen Garten mit einer Katzenklappe (die gab es hier noch von meinen Vorgängern) und dann …ZU!!! Dennoch spielten wir aber viel und dann schleppten sie einen Baum ins Wohnzimmer, schwacher Trost. Mit Kugeln und Kitsch d‘ran… sie dachten wohl, so käme die Natur zu mir, statt ich zu ihr. Komische Menschen…
Die Tage gingen ins Land und der Sommer kam und mit ihm die schattigen Liegeplätze unter MEINEN Büschen. Mein Revier habe ich hier sofort abgesteckt, fremdkaterfreie Zone gilt jetzt. Mein Claim reicht bis zum Ende der Häuserreihe (von mehr weiß mein Frauchen zumindest nichts, also pst…) und Inventar sind drei Katzenladys. Ich mache mir allerdings nicht so viel aus Frauen und wenn sie zu Zweit auf mich losgehen… Du weißt ja, wie ich bin. Mein Frauchen nennt mich auch Piffler oder Piffelchen und manchmal sagt sie auch zärtlich „mein kleiner ADHS-Kater“, nur weil ich mal rumschreie, wenn sie mich nicht beachten. Manchmal rufen sie „Krümelmonster“ nur weil ich Kekse liebe, alleine schon das Rascheln der Kekstüten finde ich toll, aber da sind sie zu geizig, um die mit mir zu teilen.
Eins noch… im Sommer hatte ich meine erste (und letzte) Amsel gefangen, aber mein Frauchen war zur falschen Zeit am falschen Ort und rettete den komischen Vogel. Sie war ganz schön beleidigend, weil sie in meinem Beisein sagte, der sei „wohl halbtot vom Himmel gefallen“. Dafür habe ich mich kürzlich erst gerächt und ihr ein Wasserglas mit meiner starken Katerpfote vom Tisch geschoben, „Peng –Klirr“-da war es geschehen. Da haben sie gestaunt, was ich so alles drauf habe.
Ich habe im Wohnzimmer mein eigenes Katzenbett, da drin liege ich sooooo weich und da drin schlafe ich soooo süß und träume sooooo fein, ich will hier nicht mehr weg. Vor allem könnte ich es den Beiden nicht antun, sie zu verlassen, das würde sie zu hart treffen. Du weißt ja: „Liebe für Liebe“.
Dein glücklicher Freund Piwi (gerade laut schnurrend und knetend auf dem Sofa)
PS: Grüße von Frauchen mit Elias

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