endlich LEBEN. Capper fand sein Zuhause.
Gute eineinhalb Jahre verbrachte der Kater bei mir. Eine lange, schwierige Krankengeschichte mit vielen Rückschlägen schweißte uns eng zusammen. Ich war tief traurig, als sich zeigte, dass Capper nicht in die Katzengruppe zu integrieren war. Er kam zurecht mit souveränen Katzen wie Milo und Miss Pizzi, er liebte die kleine Nervensäge Pia. Aber unsichere Tiere wie Ganymed und Kira griff er an. Er musste alleine in meinem Arbeitszimmer bleiben.
Die Monate vergingen, ohne dass überhaupt eine einzige Anfrage gekommen wäre. Der hochsensible Kater wurde regelrecht depressiv. Vor seiner Gittertüre und vor dem Fenster sah er die übrigen Katzen herumlaufen. Ihm fehlten Bewegung, Gras unter den Pfoten und Sonnenschein auf dem Fell. Hilflos musste ich zusehen wie der wunderbare Kerl, mit dem ich so gekämpft hatte, verfiel. Aber dann entdeckten ihn doch „seine“ Menschen! Beim Kennenlernen zeigte Capper sich offen und ohne Scheu; es dauerte nicht lange, bis er bei dem Jungen auf dem Schoß saß.
Am Samstag fuhr ich ihn in sein Zuhause. Bei Elke und Lars darf er in der ländlichen Ruhe des Westerwaldes endlich ankommen. Man wird gut auf ihn achtgeben, und er wird die ungeteilte Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, die er so sehr verdient hat.
Großer, ich vermisse Dich! Aber Du konntest bei mir nicht glücklich sein. Ich musste Dich gehen lassen, damit Dein zweites Leben endlich beginnen konnte.