Josephine ist wieder zuhause
Der Miniigel, der Ende November des vergangenen Jahres gefunden wurde, (zum Artikel) ist zu einer stattlichen Igeldame herangewachsen. Im Gegensatz zu ihren freilebenden Artgenossen, die aufgrund des viel zu milden Winters gar nicht schliefen, hatte sie wenigstens ab und an ein paar zusammenhängende Tage im Winterschlaf ausgeruht. Aber jetzt ist es einfach zu warm und sonnig. Josephine fuhr ihren Stoffwechsel hoch, die Verdauung funktioniert und sie frisst gut. Letzte Woche bauten wir im Garten der Finder ein Auswilderungsgehege, in das die Igelin nun einzog. Nach der ersten Nacht kam die beruhigende SMS: „Josephine hat all das gemacht, was sie sollte: gefressen, ihren Wassernapf umgekippt und gebuddelt wie ein Weltmeister“😍. Schon als schwerkrankes Kind, war ihr Freiheitsdrang ausgeprägt, und sie blieb eine wenig kooperative Patientin. Ein paar Tage Geduld sind jedoch noch nötig. Wir müssen einfach sicher sein, dass sie ihr Futterhaus kennt und akzeptiert. Denn eigentlich ist es zu früh für eine Freisetzung, weil es noch keine Käfer als Nahrung gibt. Aber Josi hatte sich den richtigen Garten bei den passenden Menschen ausgesucht. Sie wird weiterhin einen gefüllten Napf vorfinden und auf Wunsch auch im Sommer beigefüttert werden. Sie kann sich nun ganz darauf konzentrieren einen feschen Igelmann zu finden um eine Familie zu gründen. Vielleicht werden es im Herbst ihre Kinder sein, denen das artgerechte Nahrungsangebot hilft zu überleben.
Eine Bitte noch: sollten Sie bemerken, dass in Ihrem Garten Igel herumlaufen, richten Sie bitte einen (katzensicheren) Futterplatz und eine Wasserstelle ein. Die Stachelritter sind wach aufgrund der milden Temperaturen, aber sie finden noch keine Nahrung. Gerade gestern hörte ich wieder von einem Igel, der auf der verzweifelten Such nach Essbarem die auf der Terrasse abgestellte Tüte mit Vogelfutter zerbissen hatte.