Sei endlich frei, mein Großer!
Mattes kam vor knapp drei Jahren zu mir. Zusammen mit zwei weiteren Katzen hatte er sein Leben als Straßenkater an einem nicht wirklich schönen Ort verbringen müssen. Zwar wurden die Tiere kastriert und regelmässig gefüttert, einen Unterschlupf gab es wohl auch. Aber die Chance auf Sozialisierung und ein gutes Katzenleben bekamen sie nie. Sie überlebten irgendwie um sich im bereits zweistelligen Alter im Tierheim wiederzufinden. FIV+, nicht an den Menschen gewöhnt; Malte hatte eine schlimme, unbehandelt gebliebene Verletzung, Mattes einen Hauttumor auf der Nase. Eine Aussicht auf Vermittlung gab es nicht, und so zogen die drei bei mir ein. Maltes Leben konnten wir trotz aller Bemühungen nicht retten, die sanfte Mathilda genoss später noch einige Monate in der Behaglichkeit des Hauses. Der Haudegen Mattes bewohnte das Katzengartenhaus mit dem Freigehege. Keine ganz schlechte Unterbringung, aber häufig saß er am Gitter und schaute sehnsüchtig in den Garten, in dem die anderen Katzen frei umher liefen.
Er war gut versorgt und wurde insbesondere unter Beachtung des tumorösen Geschehens engmaschig tierärztlich betreut. Aber wirklich glücklich war er wohl kaum. Mattes wurde alt, etwas dement, und die offene Wunde auf der Nase immer größer. Die extrem warmen Tage nahmen ihm die letzten Reserven. Wir ließen ihn gehen.
Malte, Mathilda und Mattes: drei Katzen von zig tausenden, für die es hier keinen Platz gab. Die ein Leben führen mussten, für das sie nicht geschaffen waren. Fliegt frei ihr Seelen und findet hoffentlich woanders das, was Euch hier unter uns verwehrt wurde.
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