Die Schmerzen eines Streuners (3)
Folge 3: Beryll.
Schon die Fotos der Wildkamera zeigten die außergewöhnliche Schönheit der Katze. Jung, unbekümmert und scheinbar gesund kam sie sogar im Hellen zum Futterplatz.
Als die Falle zuschlug, gab sie sich so ausgesprochen entspannt, dass wir fast dachten, sie habe ein Zuhause. Aber natürlich war auch sie weder kastriert noch gekennzeichnet, zu dünn, und den direkten Menschenkontakt mochte sie dann doch nicht.
In den Tüchern der Box fanden sich etliche graue, fast geruchslose Flecken, die unseren Argwohn weckten. Im Laufe weniger Tage wurden diese blutig und stinkend eitrig. Die sofortige Notoperation bestätigte unsere Befürchtung einer Gebärmutterentzündung. Zum Glück war der Blutbefund bis auf kleine Abweichungen in Ordnung, und auch der Test auf die viralen Katzenkrankheiten war negativ.
Die Patientin brauchte ein wenig um sich von der Erkrankung und Operation zu erholen und hadert nun sehr mit dem Entzug ihrer Freiheit. Dass sie unversorgt keinerlei Chance gehabt hätte, weiß sie ja nicht. Die auf gerade einmal ein Jahr geschätzte Kätzin wäre nicht mehr am Leben, und ihr Tod hätte der hohen Sterblichkeitsrate von jungen Streunerkatzen entsprochen.
Beryll hat es nun behaglich warm, und sie ist wohlversorgt. Meine Aufgabe wird es sein, ihr das Zusammenleben mit uns Menschen nahezubringen um dann irgendwann ein gutes, verständnisvolles Zuhause für sie suchen zu können.
Beryll, Aristide und ihre weiteren (bisher) zwei Leidensgenossen haben einen gesegneten Appetit. Sie haben einiges aufzuholen und zudem das für Streuner typische Bedürfnis, sich vor dem nahenden Winter so große Reserven wie möglich anzufuttern.
Ich freute mich sehr über Unterstützung. Natürlich machen 400g- oder sogar auch 800g – Dosen Sinn. Aber ganz fein wären – wider alle Vernunft – auch einmal Schalen oder Tüten. Bevorzugte Marken sind Mac’s, Leonardo und natürlich (Luxus!) MjamJam. Sorten mit Geflügel stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala, aber auch Rind und Kaninchen werden gefressen. Bitte nur keinen Fisch.