Miss Pizzi – warum bekam sie keine Hilfe?

16. Mai. 2016

pizzi-2Seit 2 ½ Jahren lebt die Katzendame bei mir und es wurde Zeit, ihre Zähne zu sanieren. Einen hat sie verloren, die übrigen sind wieder ohne Beläge und Miss Pizzi hat alles gut überstanden.

Wir nutzten die Narkose um auch zu röntgen. Natürlich hatten wir eine Vorstellung von den Schäden, die der Unfall angerichtet hatte, aber wir wollten einen zuverlässigen Überblick und einen Status, um die Katze von nun an noch besser einschätzen und unterstützen zu können.

Die gute Nachricht: es befinden sich keine Knochensplitter im Körper! Aber die Arthrosen sind fürchterlich. Natürlich wird Miss Pizzi bereits sorgfältig als Schmerzpatientin therapiert. Trotzdem ist es angesichts der Bilder kaum nachzuvollziehen, dass sie relativ mobil ist, vor allem aber wirklich gerne lebt.

pizzi-1Richtig wütend (auch wenn es keinem nützt) macht mich die Erkenntnis, dass die Verletzungen gut heilbar gewesen wären, wenn die Katze versorgt worden wäre. WENN …
Warum ließ man sie liegen? Warum wurde sie nicht zu einem Tierarzt gebracht? Meinte man, der Katze, die ihr ganzes Leben im Freien gelebt hatte, eine krankheitsbedingte Quarantäne nicht zumuten zu können? War man der Meinung, der Unfall und das Leben oder Nichtleben gehöre zu den Abläufen der Natur?

Beides „Argumente“, die ich immer wieder höre, wenn ich versuche mich um sichtbar kranke Tiere, die mangelversorgt leben, zu kümmern.

Katzen, egal wie verwildert sie sind, sind Haustiere und auf die Hilfe der Menschen angewiesen. Ganz sicher möchte keine Katze ihr Leben lang eingesperrt in einer Wohnung verbringen; aber sie möchte ihr Dasein auch nicht schutzlos im Freien fristen müssen.

pizzi-3Diese im Stich gelassenen Geschöpfe leben weiter mit kaputten Knochen, maroden Zähnen und den diversen Defiziten, die die Folge ihres harten Lebens sind. Aber möchten sie das auch?

Ich meine „Nein“ und habe die Beispiele täglich vor Augen: Miss Pizzi, Nerone, sogar Indis und jetzt Feivel sind äußerst dankbar für ein Dach über dem Kopf, einen Platz an der Heizung, regelmässige Mahlzeiten und Linderung ihrer Beschwerden.

Die so gerne zitierte „große Freiheit“ und die „unabänderlichen Gesetze der Natur“ sind manchmal fehlendes oder falsches Wissen, oft aber nichts weiter als ein Vorwand, sich nicht kümmern zu müssen, nicht verantwortlich zu sein.

Wenn Ihnen eine Katze begegnet, von der sie annehmen, dass sie kein Zuhause hat, schauen Sie nicht weg. Holen Sie sich Hilfe und versuchen Sie aus einer traurigen Existenz ein gutes, vor allem würdevolles Katzenleben zu machen.

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