Zum
Jahreswechsel

31. Dez. 2023

Die Welt gerät zunehmend aus den Fugen, neue Kriege entbrennen, die Krisenherde kommen näher. Anstatt zusammenzurücken, sich erst recht an menschlichen Werten zu orientieren, verroht unsere Gesellschaft erschreckend. Selbstsucht, Empathielosigkeit, Ignoranz und der Mangel an Toleranz prägen die Stimmung. Der Ruf nach „Anderen, die es richten sollen“ ist der lauteste, Eigenengagement ist scheinbar kaum noch vorhanden. Aber es gibt sie, die Vielen, die sich beruflich oder ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren. Sie agieren leise, machen wenig Aufhebens, auch wenn ihre Arbeit vor immer neuen Herausforderungen steht.

Für die Tierschützer war das zu Ende gehende Jahr arbeitsreich und emotional anstrengend wie kaum eines zuvor. Meine Miniserie über die Streuner gibt den Hauch einer Vorstellung davon. Ich beende sie wie versprochen mit dem update zu Occhio und Aristide und entscheide mich damit ganz bewusst für einen positiven, hoffnungsvollen Bericht als letzten in diesem Jahr.

Möge das Jahr 2024 uns ein wenig mehr Frieden und Stabilität bringen, damit sich die Menschen wieder auf die wirklich wichtigen Dinge besinnen. Uns allen Zuversicht und jedem Einzelnen seine ganz persönlichen Lichtblicke.

Zwei Streuner sind angekommen

Occhio kam Ende Februar dieses Jahres zu mir. Er erholte sich gut, aber seine Nierenwerte blieben im oberen Normbereich und damit zu schlecht für einen 5 – 6-jährigen Kater. Auch das beschädigte Auge kommt nicht zur Ruhe, sein Fell sieht noch immer strubbelig aus. Er wird kein sehr hohes Alter erreichen, und ich sah in dem netten Kerl einen wunderbar passenden Kumpel für den im September viel zu früh verstorbenen Ganymed. Deshalb beschloss ich Occhio bei mir zu behalten.

Bereits im Katzenzimmer näherte sich der Tiger mir an – Pascha und Luna waren ihm gute Vorbilder. Oben in meinem Arbeitszimmer, das er sich mit Meng teilte, lernte er dann das Leben mit seinen Alltagsgeräuschen kennen. Und zeigte, wie hochsozial er ist. Sobald eine Katze an der Gittertür vorbei lief, rannte er hin, rief und rieb sich am Gitter. Ich zögerte lange bis ich ihn in Haus und Garten entließ. Und wurde zum wiederholten Male überrascht. Anstatt die wiedererlangte Freiheit zu feiern, blieb Occhio tagelang drinnen (obgleich er die Funktion der Katzenklappe bereits aus dem Katzenzimmer kannte). Völlig ruhig testete er alle Liegeplätze aus und zeigte bei seiner Wahl einen großen Hang zu besonders kuscheligen Plätzen. Inzwischen hat er sich wunderbar in die Gruppe und unsere Abläufe hineingefunden. Seinen Freigang nutzt er gerne und länger, die Ruhezeiten verbringt er im geschützten Raum. Er kennt seinen Essplatz und streicht mir bettelnd um die Beine. Auch wenn jetzt tragischerweise ihm ein wirklicher Kumpel fehlt, ist der entzückende (ehemalige) Streuner angekommen. Es stimmt eben nicht, dass Katzen, die frei geboren und aufgewachsen waren, nicht mehr an ein Leben in einem Haushalt zu gewöhnen sind. Ich kann Occhio weder anfassen noch streicheln, aber er mag sein Zuhause und hat es ohne jede Einschränkung angenommen.

 



Aristide ist seit Mitte September 2023 bei mir. Älter, krank und ausgelaugt von einem langen Streunerdasein, suchte er die Hilfe regelrecht. Der lange, milde Herbst ermöglichte die Unterbringung im Katzengartenhaus bis in den späten November hinein. Als es endgültig zu kalt wurde, zog er in das Souterrainzimmer. Die offensichtlichsten „Baustellen“ waren inzwischen antherapiert, aber das rechte Auge und die Maulgesundheit blieben ein ganz großes Problem. Am 20. Dezember erfolgte der zweite große Narkosetermin, in dem alle kaputten Zähne gezogen, und das Auge sorgfältig untersucht wurden. Die Wunden im Maul müssen nun heilen, das untere Augenlid macht uns leider weiterhin Sorgen. Es ist nach innen gerollt (ein sogenanntes Entropium), weshalb die Wimpern ständig auf der Hornhaut reiben, aber in diesem Falle offensichtlich auch zu einer Entzündung der Bindehäute selbst führten. Die eigentlich notwendige Operation scheue ich im Moment noch. Der Kater ist weit davon entfernt, gesundheitlich stabil zu sein. Umso überraschender ist seine seelische Entwicklung. Er genießt den Komfort eines Zuhauses und die Fürsorge ganz außerordentlich. Schon lange kann ich ihn streicheln, insbesondere das Kraulen des Kopfes und der wirklich großen Katerbacken lässt ihn sabbern und schnurren. Der große Brummbär wird natürlich bei mir bleiben. Zum Glück zeigt sich im überwachten Kontakt mit Bridie und Beryll, die in Sicht- und Hörweite nebenan sitzen, dass Aristide offensichtlich mit anderen Katzen zurechtkommt. Wenn sich dieser Eindruck bestätigte, stände seiner Aufnahme in die Katzengruppe nichts mehr im Wege. Und dann gäbe es auch ganz sicher zahlreicheres und besseres Bildmaterial zu dem imposanten Kerl.

 



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