Ein Königreich für Carina

15. Apr. 2017

Die Katze fiel mir sofort auf: sie passte nicht in das laute, öde und dreckige Industriegebiet, in dem wir versuchen eine Population verwilderter Katzen zu fangen. Sie war extrem zutraulich und ziemlich moppelig, aber das ungepflegte Äußere verriet, dass sie nicht gut versorgt war. Das Fell war voller Zecken, die Ohren waren dreckig und die Haut der Ohrmuscheln gelb, zudem hustete und nieste die Katze immer wieder. Zu meiner Überraschung sah ich in beiden Ohren eine gut lesbare Tätowierung, einen Chip fand ich nicht. Obgleich die Miez (leider wieder einmal) nicht bei TASSO registriert war, gelang es uns den Tierarzt, der tätowiert hatte, zu ermitteln. Die ehemaligen Besitzer meldeten sich am nächsten Tag telefonisch: „es freue sie, dass die Katze noch lebe, aber das Leben, das sie benötige, können sie nicht bieten, weil nach einem Umzug kein Freigang mehr möglich sei.“ Einen weiteren Kontakt gab es nicht, so dass ich nicht viel weiß über die Katze, die ich Carina nenne.

Sie wurde als Welpe aus Österreich mitgebracht und ist mittlerweile 10 Jahre alt. Warum das äußerst menschenbezogene und verschmuste Tier in einen Reitstall gegeben wurde, erfuhr ich nicht. Dort wurde sie vor 4 ½ Jahren zum letzten Mal gesehen. Carina hat die vielen Jahre ohne geregelte Versorgung zum Glück ohne Schäden überstanden. Sie ist negativ auf FIV und das Leukämievirus getestet, das Ergebnis der Blutuntersuchung zeigt keine Auffälligkeiten. Die wunderschöne Kätzin geniest ihr sauberes Lager, das regelmäßige Futter und die Betreuung ganz außerordentlich. Das und noch viel mehr soll sie von nun an immer haben.

Ich suche für sie eine Familie mit etwas größeren Kindern und ein wenig Katzenerfahrung. Auch, wenn man Carina ihr Alter noch nicht anmerkt, ist sie doch eine Seniorin und bedarf der sorgfältigen Überwachung und Unterstützung, um wohlbehütet und in Würde alt zu werden. Das Zuhause sollte ein wenig ländlich liegen und einen schönen Garten haben; eine Katzenklappe gefiele Carina ganz sicher. Andere Tiere braucht sie nicht mehr; gerne wäre sie Mittelpunkt einer Familie, in der immer Jemand da ist für sie, die nicht genug bekommen kann von Streicheleinheiten und Liebkosungen. Nach all‘ den Jahren des Mangels, in Hitze, Kälte und Unrat kann es gar nicht schön genug sein für die Samtpfote.

Carina ist ein Juwel. Ich wünsche mir für sie ein Paradies, in dem sie verwöhnt wird für den Rest ihres Lebens.

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