Putzi und Micky können endlich umziehen

12. Aug. 2019

Die Birmakatzen stammen aus einem Vermehrerhaushalt in Köln. Was ursprünglich wohl dem Gelderwerb dienen sollte, lief völlig aus dem Ruder. Nach unseren Recherchen müssen zeitweise bis zu 40 Katzen unkastriert in der Wohnung gelebt haben. 19 Tiere (zuzüglich 5 frisch und 4 später geborener Kitten) kamen Mitte April in das Bonner Tierheim. Alle waren hochgradig traumatisiert und infolge billigster Fütterung, fehlender tierärztlicher Versorgung und des ständigen, hohen Stresslevels in schlechtem Gesundheits- und Pflegezustand.

Putzi erkrankte Anfang Mai lebensbedrohlich an den Folgen einer unsauber durchgeführten Kastration. Sie zog zu mir auf die Pflegestelle, wo sie langsam aber zum Glück vollständig genas. Um dem hochsozialen Wesen der Birmakatzen gerecht zu werden, gaben wir ihr die damals extrem scheue Micky an die Seite.

Foto: Thomas Dünow

Beide Katzen haben sich wunderbar entwickelt. Die gesundheitlichen Defizite sind genauso beseitigt wie ein guter Teil der seelischen Traumata. Trotzdem sind „die Mädels“ nur bedingt für einen Anfängerhaushalt geeignet. Ein wenig Erfahrung mit zurückhaltenden Katzen wäre von Vorteil; Kinder sollten auf jeden Fall ruhig und bereits im Teenageralter sein. Putzi ist drei Jahre alt und gebar mindestens einmal Welpen, Micky ist ein gutes Jahr alt. Beide hatten weder eine Kindheit noch eine Jugend. Entsprechend benehmen sie sich: sie wollen einfach das Verpasste nachholen. Sie sind wie Halbstarke einzuschätzen, zu behandeln und entsprechend auch vor Gefahren (Kippfenster, offene Toilettenschüsseln etc.) zu schützen.

Micky ist (noch) die Zurückhaltendere aber ungeheuer neugierig und verspielt. Besonders nachts tobt sie über Tische und durch die Regale; es gibt keinen Platz, den sie nicht erreichte, und in den sie nicht hineinkröche. Jede Art von Spielzeug wird durch die Gegend getragen, die große Stoffmaus regelmässig im Wassernapf ertränkt. Putzi ist infolge der langen Intensivpflege deutlich zutraulicher. Sie springt inzwischen auf den Schoß und schmuste am liebsten den ganzen Tag. Gleichwohl kann auch sie mächtig „aufdrehen“. Sie spielt begeistert z.B. mit der Federangel und rauft auch schon einmal mit Micky. Beide Katzen lassen sich gerne bürsten, was die Fellpflege zu einem beiderseitigen Vergnügen macht.

Der Umzug in ihr Zuhause wird sie zunächst etwas zurückwerfen, aber sie werden in einem entsprechend sensiblen Haushalt schnell wieder Vertrauen fassen. Nach einer längeren Eingewöhnungszeit wünschen wir uns Freigang für die aufgeweckten Damen. Das neue Heim sollte also entsprechend ländlich gelegen sein, und die Nachbarn über den bezaubernden Familienzuwachs informiert werden. Nach einem schlechten Anfang möchten Putzi und Micky endlich durchstarten in ein wunderschönes Katzenleben.

Update: Putzi und Micky stammten mit 20 weiteren Leidensgenossen aus einem Vermehrerhaushalt und hatten einen entsprechend schlechten Start in ihr Katzenleben. Nach einer schweren Erkrankung Putzis und langer Reconvaleszenz, zogen sie am 29.09.2019 zu einer netten Familie in ein ländliches Paradies.

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