Kärleken und Paul sind wieder vereint.
Zum Beginn der vergangenen Woche musste ich Kaninchenbock Paul einschläfern lassen. Über ein Jahr lang hatten wir dem Kämpfer ein gutes Leben mit einem Backenzahnabszess ermöglichen können. Am Morgen des 3.Septembers fand ich ihn zitternd und mit völlig schlaffem Hinterbein in seinem Korb. Der Oberschenkel war gebrochen. An eine Operation war aufgrund seines nun doch deutlich geschwächten Allgemeinzustandes nicht zu denken. Wir mussten ihn gehen lassen.
Auch Kärleken war wenige Wochen zuvor mit einem Zahnabszess diagnostiziert und natürlich auch entsprechend operiert worden. Da der Abszess bereits hinter dem Auge lag, war ihre Prognose ungleich schlechter als diejenige von Paul es gewesen war.
Die alte Kaninchendame erholte sich wunderbar, das entzündliche Geschehen schien zum Stillstand gekommen zu sein. Wir dachten daran zu gegebener Zeit die Kaninchen zusammen einzuschläfern. Sie hingen sehr aneinander, ein Leben alleine schien nicht vorstellbar.
Pauls Unfall machte diesen „Plan“ zunichte – es ging Kärleken zu gut und überraschenderweise kam sie auch ohne ihren Partner zurecht. Sie fraß und genoss die letzten Sonnentage des Spätsommers. Aber die Trauer raubte ihr doch die verbliebenen Kräfte. Fast dramatisch plötzlich brach der Abszess hinter dem Auge hervor.
Kärleken hatte drei Partner überlebt. Dem letzten folgte sie heute.
Für mich geht mit dem Tode beider Hoppler eine Ära zuende; ich werde keine neuen Kaninchen aufnehmen. Mein ganz besonderer Dank gilt unserer Tierärztin. Als Fachtierärztin für Kleintiere hat sie mit ihrer Kompetenz, Ihrer Sorgfalt und nicht zuletzt ihrer Liebe so manchem meiner langohrigen Notfellchen zu einem guten Leben weit über die medizinische prognostizierte Zeit hinaus verholfen.