Zwei Katzenkinder auf der Suche nach dem großen Glück

12. Jan. 2020

Demian

Demian und Djamila wurden Ende Juni zusammen mit drei Geschwistern an einem Pferdestall geboren. Warum die Mutter ihre Kinder ausgerechnet in einer Mauernische der alten Wasserburg unterbrachte, bleibt für immer ihr Geheimnis. Einige Tage später wurden drei Babies auf dem Boden gefunden. Eines war bereits tot, die beiden anderen kamen auf eine Pflegestelle und wuchsen als Flaschenkinder zu schönen Katern heran.

Die verbliebenen Kätzchen verbrachten ihre ersten Lebensmonate in der Obhut ihrer Mutter, bis wir sie im Oktober einfingen. Es war höchste Zeit. Unsäglich verfloht, die Bäuche prall von Würmern, waren sie klein und rappeldürr. Sie fraßen wie verrückt, aber Alles landete 10 Minuten später als Durchfall im Katzenklo. Eine umfangreiche Kotuntersuchung ergab zum Glück neben der fehlenden physiologischen Darmflora keine weiteren Befunde. Jedoch hatte der Wurmbefall den Darm bereits so geschädigt, dass es Wochen dauerte, bis sich Besserung zeigte. Inzwischen wurde bei dem Kater ein Lungengeschehen, bei der Kätzin eine Arrhythmie des Herzens diagnostiziert. Demian haben wir erfolgreich behandelt, Djamilas Herzproblem hat sich – wie erhofft – ausgewachsen. Beide Katzenkinder sind heute, Anfang Januar 2020 auf einem guten Weg.

Demian

Djamila

Demian ist ein zärtlicher Halbstarker, der inzwischen den Menschen und dessen streichelnde Hände sehr schätzen gelernt hat. Die vor wenigen Tagen erfolgte Kastration wird ihn vollends zum Schmusekater werden lassen. Der süße Fratz ist super neugierig und spielt sowohl alleine als auch mit mir.

Djamila

Djamila ist eine entzückende Kätzin, die aber in ihrer gesamten Entwicklung weit hinter ihrem Bruder zurückgeblieben ist. Sie ist noch immer recht klein und leider auch voller Angst. Zwar kann ich sie anfassen und auch streicheln, aber sie erduldet es lediglich. Fühlt sie sich unbeobachtet, zeigt uns die installierte Kamera ein munteres Katzenkind, das die Spielmäuse aufwirbelt und mit seinem Bruder herumtollt. Trotzdem bedarf Djamila besonderer Fürsorge. Deshalb suchen wir für die Beiden ein absolut erfahrenes Zuhause. Dort sollte man wissen, wie mit scheuen Katzen umzugehen ist, die Gefahren eines Haushaltes (gekippte Fenster, offene Klodeckel etc.) sollten bekannt und eine artgerechte Fütterung (hochwertiges Nassfutter, kein Trockenfutter) selbstverständlich sein. Einen Nichtraucherhaushalt setze ich immer voraus; in diesem Falle ist er zwingend. Gerne können größere, sensible Kinder im Haushalt leben, damit genügend Hände und auch Zeit vorhanden sind um Demian auszulasten und sich um Djamila zu kümmern. Gerne sähen wir die Vermittlung zu einem nicht so alten, sehr sozialen und verspielten Kater. Weitere Tiere sollten nicht im Haushalt leben. Die Katzen werden nur in den Freigang abgegeben, der sollte aber – je nachdem wie sich Djamila entwickelt – erst im späten Frühjahr erfolgen. Eine Katzenklappe wäre schön. Die Wohngegend sollte ruhig, gerne ländlich gelegen sein.

Der Impfzyklus wird in der zweiten Februarwoche abgeschlossen, erst dann könnten die Kinder frühestens ausziehen. Djamila muss Ende Februar noch kastriert werden (nur bei ihrem jetzigen Tierarzt, die Kosten sind mit der Schutzgebühr abgedeckt ).
Gerne können Sie die Beiden jetzt schon kennenlernen und auch mehrmals besuchen. Demian und Djamila wurden in einem Mangel geboren, der sie nicht hätte erwachsen werden lassen. Nun möchten sie ankommen bei ihrer Familie und in einem Katzenleben, in dem es ihnen nie mehr an irgendetwas fehlt.

Die Vermittlung des entzückenden Paares erfolgt über das Tierheim Bonn.

Nachtrag

Die Katzenmutter ist inzwischen kastriert und gekennzeichnet, verblieb aber am Stall. Sie teilt das Schicksal unzähliger freilebender Hauskatzen. Draußen geboren oder jung ausgesetzt, hatte sie zum ersten Mal Welpen, als sie selbst noch nicht erwachsen war. Sie blieb klein und zierlich. Mangelernährung und das Fehlen einer angemessenen medizinischen Versorgung verstärken die körperlichen Defizite immer weiter. Als wir sie fingen, wog sie knapp 3,5kg – eine Mutter von 5! Kitten. Wie später ihre Kinder, war sie verfloht, verwurmt und hatte den grauen Durchfallkot im Fell kleben. Einen weiteren Wurf hätte sie kaum versorgen können, vielleicht auch nicht überlebt.

Diese kleine Familie hatte Glück, dass Menschen rechtzeitig helfen konnten. Ihr Schicksal zeigt einmal mehr wie elend das so vielfach propagierte „freie Leben in der Natur“ für die verwilderten Hauskatzen ist, wenn sie nicht sorgfältig unterstützt werden. „Natürlich“ ist dann nur eines: die Auslese.

Tibby (Mutterkatze) *

* Foto:  Helena Bracklow

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